Erlebe, wie DER PUNKT deine Aussage in GROSSES KINO verwandelt!

00:00:00: Willkommen bei Stimmfeuer, dem Podcast, der dir zeigt, wie du mit deiner Stimme auf jeder

00:00:08: Businessbühne brillierst. Ich bin Anja Hackl, dein Host, und heute tauchen wir ein in die Kunst

00:00:15: aussagekräftiger Sätze. Punkt. Hast du dich jemals gefragt, warum einige Redner es schaffen,

00:00:24: ihre Zuhörer vom ersten bis zum letzten Wort zu fesseln, während andere in einem

00:00:28: Strudel aus M und Ä versinken? Das Geheimnis liegt oft in der Kunst,

00:00:34: klare und prägnante Sätze zu sprechen. Sätze, mündlicher Sprache, kein schriftlicher Schachtelsatz,

00:00:43: die mit einem Punkt enden. Der Punkt. Mehr als nur ein Satzende. Der Punkt ist viel mehr,

00:00:52: er ist ein Statement. Ein Punkt am Ende eines Satzes gibt dir die Möglichkeit,

00:00:57: deine Aussage in den Köpfen der Zuhörer zu verankern. Ja, Punkt, Pause bedeutet für dein

00:01:05: Publikum, für deine Zuhörer, abspeichern. Wie früher an diesen ollen Schreibmaschinen von Oma,

00:01:12: du weißt schon "bling" und das heißt abspeichern. Ich kann das Geniale, was du mir gerade über die

00:01:20: Bühnenkante geworfen hast, in aller Ruhe abspeichern. Was ist der Vorteil für dich? Du

00:01:27: lädst den nächsten Satz hoch. Genau in dieser Zeit, also Aussage, Aussage, Aussage, Punkt,

00:01:34: einatmen, kurzdenken, Satz nachladen und du brauchst nie wieder "M, Ä, und". Punkt ist,

00:01:44: als würdest du einen mentalen Marker setzen. Hier endet eine wichtige Information. Also

00:01:50: speichern. Das heißt, du förderst Aussagekraft. Ein Satz, der mit einem Punkt endet, wirkt

00:01:58: entschieden und klar. Deine Stimme geht runter und deine Zuhörer wissen, dass du jetzt die

00:02:03: Aussage beendet hast. Nutze die Pause. Der Punkt erlaubt dir, eine kurze Pause zu machen und der

00:02:11: gibt dir die Chance, das Gesagte hochzuladen und mir Zuhörer die Chance, das Gesagte zu

00:02:18: verarbeiten und alle können Luft holen. Ein Punkt gibt dir die Gelegenheit, tief durchzuatmen und

00:02:25: Energy zu haben für den nächsten Satz. So bleibt deine Stimme kraftvoll und deine Botschaft stark.

00:02:32: Und die Spiegelneuronen machen sonst komische Dinge. Wenn du in Bedrängnis gerätst, weil du

00:02:40: die ganze Zeit Schachtelsatz ist und noch ein Schachtelsatz und noch ein Schachtelsatz und noch

00:02:44: ein Schachtelsatz und ich kann noch viel länger, weil ich habe Apnoe tauchen gelernt und ich kann

00:02:48: viel, viel länger sprechen, als ihr hören könnt. Passiert was? Deine Zuhörer ersticken, weil die

00:02:57: atmen mit dir. Dank Spiegelneuronen, dank Resonanz, dank Sympathie, dank mitfiebern, mitgehen,

00:03:06: begeistert sein, was auch immer. Also bitte, bitte, bitte atmen nicht nur für dich zwischen

00:03:12: und machen Punkt, sondern hilf den Lungenflügeln deiner Zuhörer. Und wie rückt so ein Punkt an die

00:03:22: richtige Stelle? Wie setzt du den Punkt richtig? Kennst du Leute, die die ganze Zeit immer mit der

00:03:28: Stimme so nach oben gehen und einen zum Wahnsinn treiben, weil sie nie einen Punkt machen und

00:03:34: glauben, sie müssen dabei immer denken und reden und sie haben eigentlich sich die ganze Zeit in

00:03:40: Frage gestellt und Achtung, Achtung, Achtung, das passiert Menschen auch mit ein bisschen Lampenfieber

00:03:45: bei "Mein Name ist Anja Hackl, ich wohne da und da, ich arbeite dies und jenes." Das klingt, als würde

00:03:57: ich nicht wissen, wie ich heiße. Heiße ich Anja Hackl? Nein, ich stelle mich natürlich nicht in

00:04:02: Frage und nicht mal meinen Nachnamen. Ich heiße Anja Hackl. Punkt. Das Ding geht runter. Also wie

00:04:12: setzen wir diesen Punkt richtig? Er ist Betonung und Abschluss. Setze den Punkt am Ende einer

00:04:18: klaren Aussage. Betone das letzte Wort, senke die Stimme ab und signalisiere. Diese sehr,

00:04:25: sehr, sehr, sehr wichtige Information endet jetzt. Punkt. Nutze die kurze Pause, die entsteht, um

00:04:32: eine kurze Pause einzulegen. Ich werde speichern und bereite du, Redner, Rednerin, in der Zeit vor,

00:04:40: was du jetzt gleich Spannendes sagen wirst und ich werde dir wieder folgen. All das in einem Punkt.

00:04:47: So kannst du dich mental vorbereiten, während ich speichere. Ich Zuhörerin und so cruisen wir

00:04:54: beide zusammen wunderbar im Flow durch deine Rede. Punkt. Auch wenn sich die

00:05:01: Rhetorikgeister streiten, ich spreche am Satzende einen Punkt. Punkt. Einen tiefen

00:05:08: Punkt. Punkt. Ich spreche meinen Satz. Punkt. Ich spreche meinen Satz. Punkt. Ich spreche

00:05:18: meinen Satz. Punkt. Ich spreche meinen Satz. Punkt. Ich mache eine Ansage. Punkt. Ich mache

00:05:26: eine Ansage. Punkt. Ich mache eine Ansage. Punkt. Ich mache eine Ansage. Punkt. Und natürlich

00:05:36: sprichst du den Punkt nicht mit, aber deine letzte Silbe, dein letztes Wort im Satz geht

00:05:42: Die Treppe geht runter. Punkt. Die Treppe runter. Punkt. Ich spreche meinen Satz fertig. Ich spreche meinen Satz fertig. Ich spreche meinen Satz zu Ende. Ich spreche meinen Satz zu Ende. Ich spreche meinen Satz zu Ende. Ich spreche meinen Satz zu Ende. Ich spreche meinen Satz zu Ende. Ich spreche meinen Satz.

00:06:11: Die Treppe runter. Punkt. Ich spreche meinen Satz. Die Treppe runter. Punkt.

00:06:19: Na, ich hoffe, ich habe einen Punkt gemacht bei dir, weil du jetzt endlich zum Punkt kommst.

00:06:28: Punkt. So schön, so ein Punkt, oder? Der ist doch ein echter Schlussstrich. Dabei sind wir noch

00:06:38: gar nicht zu Ende. Lass uns sprechen, was Storytelling, Hollywoodreif, Kino, Film,

00:06:45: was auch immer mit Punkten zu tun hat. Na ja, wir sprechen von gesprochenem Wort und 7 bis 14

00:06:54: Worte würden die wilden Sprachwissenschaftler sagen pro Satzeinheit. Das ist das, was dein

00:07:01: zuhörendes Publikum begeistert aufnehmen kann. Also vergiss Schachtelsätze, Bandwurmsätze und

00:07:09: all die Kollegen, die langweilen. Wenn wir von gesprochenem Wort sprechen, dann habe ich nicht

00:07:16: das Skript zum Mitlesen. Und ich hoffe, ich habe auch nicht deine PowerPoint, um alles mitzulesen,

00:07:23: was du jetzt sagen wirst. Lass uns filmreif werden. Storytelling. Wozu braucht denn Storytelling von

00:07:32: James Bond einen Punkt im Sprechen? Na, für Klarheit, für Struktur. Die Bedeutung eines

00:07:40: Gedankens, die Bedeutung einer Aussage, die Bedeutung einer Pointe schafft klare Pausen

00:07:48: mit dem Punkt und dann kann ich nachfühlen oder nachdenken. Es gibt mehr Autorität dadurch,

00:07:55: dass ich klare, sichere, entschlossene Dinge sage und womöglich gefühlt autoritär ende.

00:08:03: Es vermittelt dem Zuhörer, dass der Sprecher, die Sprecherin genau hinter dem steht,

00:08:09: was gerade gesagt wurde. Sehr wichtig. Glaubwürdigkeit und Rhythmen und Tempo werden

00:08:19: natürlich von Kommas genauso gejagt wie von deinem Punkt. Aber ein Groove in der Sprache,

00:08:25: ein Sprachrhythmus, der sich angenehm zeigt, von mir aus auch mit Atemzeichen. Das klingt

00:08:33: doch nach Spannung. Das klingt nach Emotion. Das klingt nach längere, fließende Sätze,

00:08:39: können eine entspannte Atmosphäre schaffen und die Aussage landet. Wenn ich mich erinnern soll

00:08:47: an spannende Dinge, filmreif, wenn ich mich erinnern soll, ich Zuhörerin und wenn ich

00:08:54: verarbeiten soll, wenn ich nachspüren soll, wenn ich begeistert sein soll, wenn ich nachhaltig

00:09:00: begeistert sein soll, was dann? Dann braucht dieser Punkt mich und ich den Punkt. Der Punkt

00:09:07: ermöglicht es mir, Zuhörerin, Informationen nicht nur zu checken, sondern fühlbar abzuspeichern,

00:09:16: in meinem Herzen, in meinem Hirn. Das heißt, klare Abschlüsse von Gedanken enden dann doch

00:09:23: auf den Punkt gebracht, mit nem Punkt. Ist dieser Punkt jetzt immer ein Schlussstrich? Punkete?

00:09:32: Naja, der Punkt in einem Satz kann natürlich auch sehr weit oben die emotionale Höhe einfach

00:09:41: mal stehen lassen für mich, Zuhörer. In emotional geladenen Passagen kann dieser Punkt genau da

00:09:49: oben die Spannung stehen lassen. Die Spannung stehen lassen. Und ich lasse dich nicht weg mit

00:09:59: meinem Atem die Spannung stehen lassen. Jetzt kannst du, Zuhörer Schar, Publikum ausatmen.

00:10:10: Das heißt, eine Überraschung, eine Dramatik braucht den Punkt wie ein Ausrufezeichen.

00:10:16: Lust auf Spannung? Er öffnete die Tür. Dunkelheit. Ein Geräusch. Nur noch Stille.

00:10:31: Kurze punktierte Sätze bringen Spannung und lassen den Zuhörer von Wort zu Wort hören und springen.

00:10:44: Lust auf Entschlossenheit? Dies ist nicht verhandelbar. Wir werden es tun. Jetzt.

00:10:56: Sehr entschlossen. Ohne brüllende Ausrufezeichen, aber wir hinterlassen keine Zweifel.

00:11:05: Lust auf emotionale Höhepunkte? Er sah in ihre Augen. Tränen. Tränen der Freude. Sie hatten es

00:11:21: geschafft. Der Punkt betont die emotionale Tiefe und reißt mich mit in diese Geschichte.

00:11:31: So schön, dass du heute mit mir den Punkt in den Mittelpunkt dieser Stimmfeuer-Sendung gestellt hast.

00:11:43: So schön und Achtung, das war erst der Anfang. In der nächsten Folge sprechen wir sicherlich

00:11:49: noch viel mehr Klartext und gehen noch tiefer in die Welt des klaren Sprechens. Bei Stimmfeuer.

00:11:56: Naja.

00:11:56: [Abspann]